30. Januar 2012

Politische Möpse: Gangster Party in Davos!

Ob UNO geschützt oder ungeschützt, ob mit Worten oder mit Brüsten, Kritik am WEF ist nicht ketzerisch, nicht sinnlos, nicht durch Wiederholung abgenützt. Kritik am “heisse Luft” Treffen WEF in Davos sollte doch gerade 2012 zum guten Ton gehören. Denn ob Bilderberg, Mini-Bilderberg oder WEF – entweder wir tun was oder die machen einfach weiter.
“Drei Feministinnen der ukrainische Gruppe Femen sind am Rande des Weltwirtschaftsforums verhaftet worden. «Oben ohne» haben sie auf die Probleme der Ärmsten auf der Welt aufmerksam gemacht.”
Polizei nimmt halbnackte Aktivistinnen fest, 20min
“Ich bin gegen diesen WEF-Zirkus. Es geht dort nicht um Dialoge, sondern um Machtbeziehungen. Das WEF mit seinen inhaltsleeren Mottos ist eine korrektive Psychotherapie. Die Herren der Welt, die Kosmokraten, die am Forum teilnehmen, haben einen schlechten Ruf und leiden darunter. Klaus Schwab richtet sie wieder auf.”
Jean Ziegler im Interview mit 20min, Schwab macht aus heisser Luft Millionen
Femen Aktivistin wird verhaftet am WEF
 

Femen macht mir Eindruck. Das gebe ich zu. Ihre Form von Porno Aktivismus schlägt 2 Fliegen mit einem Schlag. Einerseits führt sie – gerade uns Männern – schön vor, was uns wirklich interessiert, entblösst damit die Sex Propaganda, der wir pausenlos ausgesetzt sind und andererseits füllt sie unseren Drang nach Möpsen mit einem politischen Inhalt. So verbindet Femen in gekonnter Weise das Schöne mit dem Nützlichen. “Gangster Party in Davos” schreiben sich die Girls auf die Büste und “Poor because of you!” oder “Crisis. Made in Davos.”
So angenehm das visuell sein mag, so ernsthaft und plausibel sind die Anschuldigungen der Femen Aktivistinnen. Hier treffen sie sich und konspirieren mit dem Segen der Justiz, der Politik und – abgesehen von wenigen Alibi-Artikeln – auch dem der Medien. Hier trifft sich die Macht seit Jahrzehnten, geschützt durch die Schweiz und vollends willkommen geheissen, da es ja gut für die Wirtschaft sei. Kein Problem ist das aber, denn “Die Vorstellung, dass wir für die WEF-Teilnehmer überdurchschnittlich teuer kochen, ist falsch.“. Da sind die Zig-Millionen Sicherheitskosten – die notabene wie immer bei solchen “Veranstaltungen” der Steuerzahler zu berappen hat – ein lächerlich kleines Detail.

“Sie geniessen UNO-Immunität. Würden Sie sonst nicht so stark kritisieren?
Da müsste ich etwas mehr aufpassen. Ich hatte neun Prozesse am Hals, als mir während meiner Zeit als Nationalrat die Immunität aufgehoben wurde. Die UNO-Immunität ist viel stärker. Die Kläger müssten an den Internationalen Gerichtshof nach Den Haag.”
Jean Ziegler im Interview mit 20min, Schwab macht aus heisser Luft Millionen

UNO Immunität sollte man gemäss Ziegler schon besitzen, um sich an die Kritik der noblen Gesellschaft in Davos zu wagen. Sonst wird man verklagt, eingekesselt, gepfeffersprayt oder halbtotgeschlagen – je nach Kritikform. Nur leider haben wir 99.99999% keine UNO Immunität und können auch nicht kritisieren bzw. unsere Kritik ist sowieso egal?

“Ein bisschen Kapitalismus-Kritik ist neuerdings beliebt, sie wird selbst auf dem Weltwirtschaftsforum gepflegt. Dort tragen die Diskussionsrunden in diesem Jahr Namen wie “Den Kapitalismus reparieren”. Der Forumsgründer Klaus Schwab erklärte das Wirtschaftsmodell sogar in seiner jetzigen Form für gescheitert. Man suche “verzweifelt” nach neuen Antworten. Doch ist das mehr als ein Ablenkungsmanöver? Lippenbekenntnisse, die spätestens beim dritten Champagner im Fünf-Sterne-Hotel vergessen sind?”
Der Doppelagent, Spiegel

Nein, das ist sie nicht. Kritik in Form von politischen Möpsen und anderem Aktivismus genauso wie Schreibtischtäter Kritik von UNO Geschützten und Ungeschützten an Bilderberg St. Moritz, Minibilderberg an der Riviera oder WEF “heisse Luft” in Davos ist nicht nur (zum Glück noch) legal, sie ist auch opportun, wichtig, zentral und dringend.
Denn sonst, sonst machen sie einfach weiter nach Plan.

Quelle: http://www.conspirare.net/w2/politische-mopse-gangster-party-in-davos/

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