3. Oktober 2012

Bulb Fiction - Verbot der Glühlampe


Veröffentlicht am 07.09.2012 von

Bulb Fiction (2012)

War das europaweite Verbot der Glühbirne tatsächlich notwendig? Der Dokumentarfilmer Christoph Mayr beleuchtet in seinem Film die wahren Hintergründe und rüttelt schonungslos auf.

"Wir tun alles was in unserer Macht steht, um das Klima zu bekämpfen," sagt die Sprecherin eines EU-Kommissars auf die Frage, ob die extrem minimale Co2-Reduktion, die sich durch das Verbot von Glühbirnen ergibt, das Verbot überhaupt rechtfertigen würde. Wenngleich sich die Dame hier vor laufender Kamera vermutlich nur versprochen hat, so könnte das durchaus als Freud'scher Versprecher gewertet werden. Gemeint war natürlich nicht das Klima, sondern der Klimawandel. Nach Christoph Mayrs Dokumentarfilm jedoch drängen sich hier besonders starke Zweifel auf. Mayr beleuchtet im wahrsten Sinne des Wortes das EU-Verbot der Glühlampe von allen Seiten. Der gefährliche Quecksilbergehalt der Energiesparlampen führt bei Bruch der Lampe zu Schädigungen des Nervensystems, was er anhand eines ganz konkreten Falles schildert. Das Opfer: ein vierjähriger Junge. Aber auch die Mitarbeiter einer Recyling-Anlage im englischen Leeds können davon ein Lied singen.

Mayr deckt hemmungslos auf: nicht umsonst gibt es nahezu gleichviel Lobbyisten wie EU-Parlamentarier in Brüssel - jener Stadt, in der das Verbot hastig durchgehechelt wurde. Mit Unterstützung von Greenpeace. Und nur, weil die Aktivisten eine Untersuchung aus den 1990er-Jahren nicht kannten (oder nicht kennen wollten), in der auf die große Gefahr der Energiesparlampen hingewiesen wurde. Mayr zeigt auch, dass die Lichtindustrie bereits in den 1920er-Jahren erfolgreich ihre Ziele durchzusetzen verstand. Glühbirnen sollen nicht etwa 5000 oder gar 10.000 Stunden funktionieren, sondern bereits nach 1000 Stunden ihren Geist aufgeben. Man (= die Hersteller) will ja schließlich Umsatz generieren und satte Profite einfahren. Da wundert es nicht, das ausgerechnet Osram und Philips in jenem EU-Ausschuss vertreten waren, in dem beschlossen wurde, den privaten Haushalten Energiesparlampen aufzuzwingen. Mayrs Dokumentation zeigt auch, dass es anders geht. In Eigeninitiative haben zwei findige deutsche Ingenieure aus der guten alten Glühbirne eine Wärmelampe gemacht. Zu fairem Lohn wird diese in China produziert und hält weitaus länger als jene 1000 Stunden. Doch die Ware liegt jetzt beim Zoll hinter Schloss und Riegel. Aber die beiden Wutbürger haben noch längst nicht aufgegeben. Und es müsste nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn die beiden Tüftler nach Mayrs Dokumentation nicht automatisch großen Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten würden. „Bulb Fiction" ist alles andere als Fiktion, sondern traurige Realität, die schleunigst korrigiert werden muss.

Text: Schauburg Karlsruhe

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