Zu Beginnen des dritten Jahrtausends sind die Menschen im so genannten
freien Westen reicher, gesünder, klüger und glücklicher als jemals
zuvor. Doch ist das wirklich so? Seit etwa 300 Jahren nimmt der Westen
mit seiner Kultur, seinen Gesellschaftssystemen und seiner Wirtschaft
eine weltbeherrschende Stellung ein. Doch in jüngster Zeit scheint das
Ende dieses Zustands in greifbare Nähe gerückt. Als Symptome des
Niedergangs können zahlreiche aktuelle Erscheinungen gelten: die
Aushöhlung demokratischer Prozesse, ungebremster Konsum, wirtschaftliche
Krisen, der schwindende Einfluss der Religion, die zunehmende
Virtualisierung des Alltags oder eine ständig älter werdende
Gesellschaft sich allein überlassener Individuen. In der packenden
Dokumentation „Dekadenz -- Das Abendland am Abgrund" untersucht der
australische Dokumentarfilmer Pria Viswalingam, wo die westliche
Zivilisation derzeit steht. Viswalingam versteht seinen Film als Ode an
den Westen -- aber auch als Warnung. Er möchte dem Zuschauer zeigen, was
unsere Zivilisation ausmacht, und was wir aufs Spiel setzen, wenn wir
die Errungenschaften des Westens nicht wertschätzen und pflegen. Zu Wort
kommen u.a. der amerikanische Sprachwissenschaftler Noam Chomsky, der
Theologe Bischof John Shelby Spong, der iranische Bürgerrechtler Hedayat
Matine-Daftary und die britische Hirnforscherin Baroness Susan
Greenfield. Pria Viswalingam, der selbst aus einer tamilischen Familie
stammt, ist sich sicher, dass die Antworten auf die Fragen der Zukunft
definitiv im Westen zu finden sind. Der Osten hat seiner Meinung nach
lediglich ein Ziel: möglichst schnell so zu leben wie der Westen.
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