14. Februar 2012

Entdeckung im Regenwald:
Amazonas-Pilz verzehrt Plastik

grenz|wissenschaft-aktuell

Verdichtung einer Abfalldeponie mit einem sog. Kompaktor. | Copyright: Ropable / Public Domain

New Haven/ USA - US-Forscher haben im Amazonas-Regenwald einen Pilz entdeckt, der sich ausschließlich von Polyurethanen ernähren kann und das sogar unter Umweltbedingungen, die jenen im Innern von Abfalldeponien gleichen.
Bei Polyurethanen (PU / PUR) handelt es sich um Kunststoffe oder Kunstharze, die je nach Herstellung hart und spröde, aber auch weich und elastisch sein können und aus diesem Grund besonders in aufgeschäumter Form als dauerelastischer Weichschaum (z. B. für Sportschuhsohlen) oder als harter Montageschaum Verwendung finden. Bislang glaubten Wissenschaftler nicht, dass Polyurethane durch natürliche Prozesse aufgebrochen werden und somit recycelt werde könnten.

Wie das Studententeam um Professor Scott Strobel vom Rainforest Expedition and Laboratory der Yale University im Fachmagazin "Applied and Environmental Microbiology" berichten, finden Polyurethane in nahezu allen Plasktikgegenständen Anwendung, überdauert als Abfall jedoch mehrere Generationen.

Bei dem nun entdeckten Pilz mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Pestalotiopsis microspora, handelt es sich um die erste Pilzart, die sich alleinig von Polyurethanen ernähren kann. Noch erstaunlicher ist der Umstand, dass dem Pilz dies in einer anaerobischen, also sauerstofffreien Umgebung gelingt, wie sie in ähnlicher Form auch am Grund von Abfalldeponien vorherrscht.

Der Nachweis der erstaunlichen Eigenschaft der Mikroben offenbare "eine viel versprechende Quelle metabolischer Eigenschaften zur biologischen Altlastensanierung", so die Forscher.

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